Was geschieht eigentlich mit den ganzen Abwässern, die wir täglich produzieren und die sich so sang- und klanglos in unseren Haushalten scheinbar von selbst entsorgen? Um dieser Frage gründlich auf den Grund zu gehen hatten wir uns zu einer Besichtigung der Kläranlage Schwerin-Süd verabredet. Organisiert von unserem Präsidenten Uli: war er doch vor langer Zeit mit diesem Problem beruflich verbunden und kontrollierte die Schweriner Abwasserentsorgung lange Zeit im Werksausschuss der SAE. Hier die kurze Zusammenfassung der kurzweiligen Führung, die viele Fakten vermittelte und uns ganz nebenbei auch einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben lies:
Das Klärwerk Schwerin Süd wurde 1974 zunächst mit vollständiger land- und forstwirtschaftlicher Verwertung in Betrieb genommen. Bis zur Erweiterung Anfang der 90er Jahre wurden hier etwa zwei Drittel des in der Stadt Schwerin anfallenden Abwassers behandelt. Im Jahr 1991 begannen die Aus- und Umbauarbeiten zur biologischen Anlage mit weitergehender Reinigung zur Phosphor- und Stickstoffelimination. Seit Anfang Januar 1994 wird das gesamte in der Stadt Schwerin anfallende Abwasser auf der Kläranlage Schwerin Süd biologisch behandelt. Das sind täglich immerhin 18000 bis 20000 Kubikmeter. Zusätzlich wurde die Möglichkeit für den Anschluss von Gemeinden des Schweriner Umlandes geschaffen.
Als Besonderheit für die anlage Schwerin ist erwähnenswert, dass ein Teilstrom des gereinigten Abwassers für Aussolungsprozesse bei der Herstellung von Erdgasspeicherkavernen im Raum Kraak eingesetzt wird. Der größte Teil des gereinigten Abwassers fließt jedoch über ein Rohrleitungs- und Grabensystem der Sude zu. Bei der Einleitung in Gewässer sind bestimmte Grenzwerte einzuhalten, die zum einen durch die SAE, aber auch durch die für die Einleitung zuständige Behörde ständig untersucht werden.
Vielen Dank an Herrn Nemitz für die anschaulichen Erläuterungen und die Geduld bei der Beantwortung all unserer Fragen und an Uli für die Organisation der Besichtigung.
Anschließend ging es weiter zum regulären Teil unseres Meetings ins Ruderhaus Schwerin, der mit einem gemeinsamen Abendbrot begann. Zur Auswahl standen Hähnchen oder Lachs. Es hat allen gut geschmeckt. Nach kurzer Besprechung aktueller Tisch- und anderer Thematiken endete dieser Abend relativ zeitig.